Lüdenscheid Wehberg


Lüdenscheid- Wehberg war ab 1904 der zentrale Güterbahnhof der Kreis Altenaer Eisenbahn. Die aus Werdohl oder Altena kommenden Güterzüge wurden in Lüdenscheid-Weiche (aka: "Schafsbrücke") ausgefädelt und fuhren auf den Wehberg. Von dort aus wurden die Güter via Brügge und Hagen ab- bzw. angefahren. Der Güterumschlag der KAE war mit einer der Gründe, warum in Brügge die BR96 (bay. Gt 2×4/4) beheimatet bzw. später die BR85 eingesetzt wurde!

Auf dem Wehberg entstand ab 1904 ein langgezogener, achtgleisiger Güterbahnhof mit drei Regelspurgleisen. Über einen Bockkran über einem Regel- und einem Schmalspurgleis (im Plan unten nicht eingezeichnet) wurde das Übergabegeschäft von "gewichtigen" Gütern verrichtet. Der Rest wurde mehr oder weniger händisch von "Wagen zu Wagen" entlang den nebeneinander geführten Schmalspur- und Normalspurgleisen verladen. Zur Wartung der Lokomotiven verfügte der Wehberg  über einen eingleisigen Lokschuppen mit Wasserstation und Kohlenverlade. 

Die Umsetzung des Bahnhofs besteht aus vier Segmenten und erstreckt sich auf 400cm x 60cm. Verbaut werden Roco Weichen (H0e), sowie Peco Weichen (H0) und Peco Flexgleis (H0/H0e). Die Gebäude werden teilweise im Eigenbau und teilweise im Umbau aus Serienmodellen entstehen. Die Weichen sollten eigentlich über Stellstangen bedient werden, da aber einige Weichen "in einer Flucht" liegen, würde man über die manuelle Bedienung schnell den Überblick über die Stelleinrichtungen am Modulkasten verlieren. Daher wurde sich für eine elektrische Bedienung entschieden, es wurden Hoffmann Weichenantriebe und ein Gleisbildstellpult verwendet.

Beim Wehberg wird es jedoch eine „Anpassungen an den Sessions- bzw. Modultreffenbetrieb“ geben: das Übergabegleis, welches zum Aufrollen von Schmalspurfahrzeugen auf regelspurige Transportwagen diente, wurde im Original ja nur selten verwendet (die KAE verfügte über eine eigene Bahnbetreibswerkstatt ("zum Hohle" in Altroggenrahmede). Da bei Modultreffen allerdings der Bedarf an Umsetzmöglichkeiten von Normalspurfahrzeugen auf die Schmalspurbahn höher ist, wird der Wehberg an dieser Stelle eine entsprechende Möglchkeit erhalten, die jedoch mit einem Adapterstück in eine vorbildentsprechende Verlademöglichkeit umgewandelt werden kann.

Im Sommer 2016 wurde dann mit dem Bau der Kästen begonnen.

Anschließend wurden die Grundplatten eingesetzt und die Landschaftskonturen anhand von Vorbildfotos dem Vorbild angenähert:

Als Nächstes wurden die Regelspurgleise verlegt und die Beine gebaut:

Bis zum Frühling 2017 wurde der H0e Gleisbau weitestgehend fertiggestellt:

Mittlerweile wurde auch die Verkabelung des Fahrstromes und der Weichenantriebe fertig gestellt.

Für die elektrische Verbindung der Module nutze ich Stecklüsterklemmen und Sub-D Stecker. Während die Sub-D Stecker die Steuerleitungen der Weichen übernehmen, werden mit den Stecklüsterklemmen der Fahrstrom für H0 und H0e (rote/schwarze Leitungen) und der Strom für die Weichenantriebe und Beleuchtung übertragen.

Auf Wunsch eines Kollegen folgt hier ein Detailbild eines Weichenantriebes und eine Erklärung der Verkabelung.

In den Weichenantrieben der Firma Hoffmann sind sechs Schraubklemmenanschlüsse verbaut. Die oberen drei dienen der Polarisation des Weichen-Herzstückes, während die unteren drei für das elektrische Stellen des Weichenantriebes verantwortlich sind.

Das rote und das schwarze Kabel sind die Zuleitungen des Fahrstromes, welche je nach Stellung der Weiche (bzw. des verbauten Mikroschalters) mit dem weißen Kabel verbunden werden, welches vom Herzstück der Weiche kommt.

 

Die anderen drei Anschlüsse sind sehr ähnlich verdrahtet. Der blaue Anschluss ist mit dem Neutralleiter des 16V Wechselstrom-Trafos verbunden, während das orange und das grüne Kabel mithilfe der Schalter auf dem Stellpult, mit der Phase des Trafos verbunden werden.

Je nachdem, ob das grüne oder orange Kabel mit der Phase kontaktiert ist, ändert der Elektromotor im Inneren des Antriebes, seine Drehrichtung

Auch das Stellpult ist bis auf die Linien und die Beschriftung fertig gestellt.

Es besteht aus einem Holzkasten aus 10mm Pappelsperrholz und einer Deckplatte aus 6mm Forex, in welche die Schalter eingeschraubt wurden.

 

Die Verbindung zum Bahnhof erfolgt mittels eines 36-poligen Sub-D Steckers.

Nachdem nun der Bahnhof vollständig betriebsfähig ist, beginnt nun die optische Gestaltung und der Bau der Gebäude.