wie es began ...

Die KAE ist leider schon lange Geschichte. Besichtigt man die alten Streckenbereiche, erinnert kaum mehr etwas an die gute, alte Schnurre. In manchen Fabriken finden sich noch Gleisreste, aber das war es auch. Dies verwundert auch kaum, benutzte die KAE doch zum überwiegenden Teil das Straßenplanum mit. Schaut man sich die historischen Aufnahmen an, erscheint die KAE fast eher wie eine Straßenbahn. Der Ausbau des Individualverkehrs verwischte damit auch sehr schnell die Spuren der Bahn.

Die KAE wirklich kennengelernt haben wohl nur die älteren Semester, den Nachgeborenen bleibt nur das Studium der bestehenden Dokumentationen dieser faszinierden Bahn. Denn faszinierend war sie. Martin Pollmann wurde schon recht früh von ihrem Virus befallen und begann in seine damalige Märklinanlage einen H0e-Anteil zu integrieren - der zugegeben eigentlich gar nicht an die KAE erinnerte, aber bei der Gestaltung neuer Szenen kristallisierte sich immer mehr als Orientierung heraus: wie würde diese Szene bei der KAE ausgesehen haben? Mit Abbruch der Anlage und dem Zuwenden zur mobilen Segment- und Modulbauweise nahm auch der Entschluss Form, oder besser: "Norm" an: von nun an KAE, soweit es möglich ist.

 

KAE I


Um es gleich vorwegzunehmen, es handelt sich hier nicht um ein Kleinbahnkonzept! Die KAE, die als Vorbildgeberin für diese Anlagenidee Pate stand, und da legte man Zeit ihrer Existenz größten Wert drauf, war eine richtige Eisenbahn - nur eben schmalspurig. Die Strecken der KAS (Kreis Altenaer Schmalspurbahnen) und späteren KAE (Kreis Altenaer Eisenbahn) wurden betrieben als Zubringerbahnen zu den Normalspurstrecken im Hälver~ und Lennetal, mitten im märkischen Sauerland also. Offensichtliches Merkmal dafür, dass es sich hier tatsächlich nicht um eine einfache Kleinbahn handelte war die Tatsache, dass es auf den Hauptstrecken grundsätzlich keine Mischung von Güter~ und Personenverkehr (GmP) gab - ein Zustand, der auch im Modellbetrieb unbedingt beachtet werden sollte. Ein weiteres Indiz dafür, dass die KAE so kleinbahnmäßig nun wirklich nicht war, mag auch sein, dass einige Betriebe eigene Privatwagen (etwa Firma "Gustav Baukhage" in Werdohl-Augustenthal oder die Firma "Wilhelm Mayweg" in Mühlenrahmede) auf der KAE laufen ließen und teilweise sogar über Werksanschlüsse mit eigener Werkslokomotive verfügten (Anschlussbahn "Eveking"). Darüber hinaus lassen sich gerade bei der KAE viele verschiedene Betriebsumgebungen finden, die in dieser Motivbreite sicherlich einmalig sind bzw. leider waren. Alles Anzeichen, dass nicht nur auf der KAE aufwendiger und richtiger Eisenbahnbetrieb gemacht wurde, sondern dass sich auch im Modell reizvolle Betriebsabläufe, aber auch einfach schöne Eisenbahnszenen nachstellen lassen.

 

Unten zunächst eine Strukturskizze von "KAE I". Die Anlage war nach dem Mini-Max-Prinzip gestaltet und sollte auf kleinem Raum möglichst nahe an den Originalbetrieb rund um Lüdenscheid herankommen.


Planerisch sah das Ganze dann so aus:

Oben zu sehen ist der linke Anlagenteil mit den Betriebsstellen "Lüdenscheid Kleinbahnhof", "Lüdenscheid Schafsbrücke" (aka: "Lüd. Weiche") und dem als Schattenbahnhof ausgeführten "Lüdenscheid Wehberg".

 

Rechts hatte sich hinter den Stadtwerken die Station "Carthausen" in das Arrangement gemogelt, danach ging es dann gleich in die Station "Steinerne Brücke". Die Strecke verschwand dort im Tunnel. Im Original ging es dort weiter in Richtung Werdohl Hbf. Bei mir schloss sich ein Schattenbahnhof an, die Strecke kam im Altenaer Anschluss an der Schafsbrücke wieder zum Vorschein.

 

 

Leider existierte diese Anlage nicht allzu lange und es gibt auch kaum Fotos davon. Dennoch hat diese Mini-Max-Anlage mir sehr viel Spaß gemacht und mir wichtige Erfahrungen vermittelt, die bei dem aktuellen Projekt "KAE II" mit eingeflossen sind. Denn über den Bau hatte mich der Virus "Modulbau" - und das in variablerer - Form längst erwischt.

Die SWEG zu Gast: Lok "Helene" setzt in Schafsbrücke um.

Und noch ein Gast - der allerdings inzwischen meinen Bestand wieder verlassen hat -: eine HF110c verlässt Schafsbrücke in Richtung Altena. Im Hintergrund Lok 24 mit waschechten KAE-Modellen! (Hersteller: Schmalspurbedraf und Panier).